Kirchen in der Gemeinde
Pfarrkirche St. Johannes der Täufer, Tyrlaching
Patrozinium: 24. Juni
Bistum: Passau
Dekanat: Burghausen
Tyrlaching oder Deorlekingas, wie es damals hieß, gehört zu jenen uralten bayerischen Siedlungen, die bereits im Güterverzeichnis “Notitia Arnonis” von Bischof Arn 788 als Ort mit “Eigenkirche” erwähnt waren.
Diese erste urkundliche Erwähnung sagt aber nichts über das tatsächliche Alter von Tyrlaching aus.
Tyrlaching, in jener Zeit im damaligen Salzburggau gelegen, fiel, wie so viele andere Orte im 10. Jahrhundert den verheerenden Ungarnstürmen zum Opfer. Dabei soll die erste Kirche zerstört worden sein, wodurch Tyrlaching auch seine pfarrlichen Rechte einbüßte. Diese erste Kirche -eine Johannestaufkirche - soll an einem See (“Kirchbründl”, woran noch heute der Kirchbründlweg erinnert) errichtet gewesen sein, in dem man die Täuflinge untertauchte.
Als Kirchenort tauchte Tyrlaching erst wieder 1449 auf. In einer Ablassurkunde wurde die St. Johannes-Kirche als Filialkirche von Feichten erwähnt. Die dazugehörigen Güter und Orte scheinen von Oberbuch abgetrennt worden zu sein.
Im Jahre 1509 wurde der Pfarrer von Feichten angehalten für Tyrlaching einen eigenen Priester einzustellen. Der Ort verfügte damals noch nicht über ein eigenes Pfarrhaus, weshalb der Seelsorger noch nicht im Ort wohnen konnte. Erst 1599 wurde Tyrlaching zum Pfarrvikariat erhoben und es wurde ein Pfarrhaus erbaut. Im Jahre 1640 wurde Oberbuch dem Pfarrvikariat Tyrlaching unterstellt. 1673 wurde das Pfarrverseherhaus neu erbaut, da das alte zu klein wurde.
Pfarrer Mangold lies 1738 das Gotteshaus renovieren. Hierbei wurden neue Kirchenstühle sowie ein Marmorpflaster angeschafft und die Sakristei renoviert.
Auf Betreiben des Vikars M.G. Eggl wurde im Jahr 1798 die Skapulierbruderschaft eingeführt, aber erst ab dem Jahr 1804 ordentlich organisiert. Erst im Jahr 1834 erhielt Tyrlaching eine erste Orgel. Die heutige Sakristei wurde 1891 anstelle der alten im Turm befindlichen errichtet. Am 24. Juli 1894 wurde Tyrlaching zur Pfarrei erhoben und der als Pfarrvikar eingesetzte Pfarrer Josef Zaunhuber als Pfarrer feierlich installiert.
Von 1979 bis 1981 fand eine umfangreiche Innenrenovierung statt.
Im Jahr 1983 wurde die seit dem Zweiten Weltkrieg fehlende vierte Glocke wieder angeschafft. Bis zum 100-jährigen Jubiläum der Pfarrerhebung im Jahr 1994 war auch die Außenrenovierung abgeschlossen.
Am 19.7.1998 fand ein großer Festtag statt. Mit einem großen Festgottesdienst wurde das 200-jährige Bestehen der Skapulierbruderschaft zelebriert durch Bischof Franz Xaver Eder feierlich gefeiert.
Die letzte Innenrenovierung fand von 2009-2010 statt.
Filialkirche St. Peter und Paul, Oberbuch
Patrozinium: 29 Juni
Bistum: Passau
Dekanat: Burghausen
Urkundlich wurde Oberbuch erstmals im Jahre 788 im „Güterverzeichnis“ Notitia Arnonis des Salzburger Bischofs Arn erwähnt, wohin das damalige Pohkirch oder Pouch gehörte. Diese urkundliche Erwähnung sagt allerdings nichts über die tatsächliche Gründungszeit aus. Diese dürfte vermutlich noch weiter in der Geschichte zurückliegen.
Zweihundert Jahre später fiel Oberbuch den Ungarnstürmen zum Opfer, die das ganze Bayernland verheerten. So wie es scheint, erholte es sich schneller als die meisten Pfarreien im Umkreis und tritt so in den Urkunden wieder als vorrangige Pfarrei im Umkreis auf. Die von den Ungarn zerstörte Kirche wurde wohl sehr bald wieder aufgebaut und wurde aber sehr schnell zu klein. So wurde an gleicher Stätte um Mitte des 12. Jahrhunderts eine größere, den Anforderungen des großen Pfarrsprengels gerecht werdendes Gotteshaus erbaut.
Im 13. Jahrhundert wurde Oberbuch der Nachbarpfarrei Feichten als Pfarrvikariat unterstellt. Die Pfarrei kämpfte zwar um ihre althergebrachten Rechte, 1278 entschied aber das Domkapitel zu Salzburg zugunsten von Feichten. Vieles von der alten Pfarrtradition ist den Oberbuchern allerdings bis in die heutige Zeit erhalten geblieben. So behielt man den Taufstein, das Bestattungsrecht und regelmäßige Gottesdienste. Die Pfarrer von Feichten taten viel, um die Oberbucher für den Verlust zu entschädigen und erwirkten 1377 und 1449 Ablässe, um das kirchliche Leben und den Wohlstand zu fördern.
Um 1500 wurde Tyrlaching als Filiale von Feichten errichtet. Im Jahr 1635 wurde Oberbuch Tyrlaching unterstellt, das im Jahre 1599 zum Pfarrvikariat erhoben wurde. In der Mitte des 15. Jahrhunderts (1433-1440) erhielt Oberbuch, das heutige prunkvolle Gotteshaus, das von keinem geringeren als dem Meister der Burghauser Bauschule Konrad Bürkel (oder Pürkel) geschaffen wurde. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die, bis dahin gotische Einrichtung weitgehend durch eine barocke Einrichtung ersetzt.
Im Jahr 1637 wurde in Oberbuch eine Rosenkranzbruderschaft gegründet, von deren Bestehen bis in die heutige Zeit der linke Seitenaltar als Rosenkranzaltar Zeugnis gibt. Durch eine Stiftung konnte Oberbuch von 1874 an als Expositur wieder mehr oder weniger selbständig werden. Aus Ersparnisgründen wurde die Seelsorgestelle aber im Jahr 1925 wieder aufgehoben.
Im Jahre 1959 erfolgte eine große Innenrenovierung der Oberbucher Kirche. 1987 erfolgte die letzte große Außenrenovierung.
2001 wurde das Gotteshaus wieder renoviert. Dabei wurde ein neuer Mittelaltar und ein Ambo angeschafft. Es wurden die Kirchenbänke ausgetauscht und neue nach Vorgabe von in der Empore erhaltenen Vorgängerbänken gefertigt. Außerdem wurde ein neues Pflaster aus Adneter Marmor verlegt, welches farblich die Ausstattung der Kirche abrundet.
Den letzten großen Festtag durfte die heutige Filialgemeinde Oberbuch mit der Altarweihe am 13.07.2002 erleben, die durch Bischof Wilhelm Schraml feierlich vollzogen wurde.